SKULPTURALE KRONLEUCHTER, 2011

SKULPTURALER SILBERNER KRONLEUCHTER
weiße Keramik, versilbert, H 120 x ø 100 cm

Die Lichtwirkung wird durch prominente Leuchtmittel und die versilberte, reflektierende Oberfläche um ein Vielfaches verstärkt.

 

Konstruktionszeichnung, M 1 : 1, 130 x 110 cm

 

Lichtschale, weiße Keramik, versilbert, H 12 x ø 27 cm

SKULPTURALE SILBERNE STEHLEUCHTE
H 190 x ø 27 cm

 

 

Kronleuchter, weiße unbehandelte Keramik, H 120 x ø 100 cm

 

SKULPTURALER SCHWARZER KRONLEUCHTER
schwarzbrennender Ton, H 80 x ø 80 cm

Konstruktionszeichnung, M 1 : 1, 100 x 100 cm,

 

SKULPTURALE SCHWARZE WANDLEUCHTE, 2011
schwarzbrennender Ton, H 12 x B 30 x T 15 cm, Frontalansicht und Seitenansicht

 

SKULPTURALE KRONLEUCHTER, 2011

Die Motivation zu einem skulpturalen Kronleuchter ist bereits in meinem Doppelstudium von Innenarchitektur/Möbeldesign und Bildhauerei angelegt und führte mich zunehmend in den Bereich orts– und funktionsgebundener künstlerischer Gestaltung.

In der Architektur bildet z.B. die tragende Funktion einer Wand, Fassade oder Stütze, der Fußboden oder die Decke oder wie im konkreten Fall die Beleuchtung den Anlass. Auch Alltagsgegenstände wie Vasen, Pflanzentröge oder Schalen geben ausreichende Impulse.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hauptmotiv meiner künstlerischen Arbeit ist die Säule oder Stele. Der skulpturale Kronleuchter ist nun die formale und räumlich komplexere Weiterentwicklung: in der Senkrechten, der zentralen Säule, wird der Strom von der Decke nach unten geführt, in der Horizontalen präsentieren und verteilen 6 Kronleuchterarme das Licht. Beides wird in einer unteren Schale formal und funktional aufgenommen und verknüpft – ein Prinzip wie es schon seit Jahrhunderten angewendet wird.

Mein skulpturaler Kronleuchter ist aus Ton in Plattentechnik aufgebaut.

Nach Klärung der technischen und funktionalen Vorgaben habe ich im Wechselspiel, von Zeichnung und Arbeit mit dem Material, die große Form und ihre Proportionen entwickelt und nach einer formgerechten sowie ästhetisch einmaligen Umsetzung gesucht. Die außergewöhnliche Wahl von Material und Technik hat zu einer neuartigen Interpretation und skulpturalen Aktualisierung des Kronleuchterthemas geführt. Die Sinnlichkeit des Herstellungsprozesses bleibt für den Betrachter in den Arbeitsspuren nachvollziehbar. Diese rhythmischen Texturen und Muster umspielen in Licht und Schatten die archaische Grundform lebendig und expressiv.

Die hier vorgestellten Kronleuchter haben eine Höhe und eine Durchmesser von 80 bis 100 cm. Sie sind als Prototypen zu verstehen, die in Tonfarbe, Oberfläche und Größe individuell auf die jeweilige räumliche Situation abgestimmt, entwickelt und hergestellt werden können.

Mein Traum ist die Realisierung solch einer Leuchtskulptur in „Lebensgröße“ in den Proportionen des Vitruvianischen Menschen, mit einem Durchmesser von ca. 180 cm.

„Wenn sich die Künstlerin daran macht scheinbar Alltägliches oder Exzentrisches zu schaffen, findet sie einen Weg, ihr bevorzugtes Material in immer wieder überraschender Weise zu zeigen. Ton kann dunkel sein, hell, schwarz oder silberfarben. Ihre Kronleuchter fangen das Glitzern aus Murano ebenso ein, wie böhmisches Kristall, sind aber eben nicht aus Glas sondern aus Ton gebaut. Die geniale Idee, Ton als ein dem Kronleuchter nicht zugedachtes Material zu wählen, ist zum Greifen nah. Man spürt die Hände, die die unregelmäßigen Oberflächen modellierten ebenso wie die Überlegung, klassische Gestaltungsmerkmale des Leuchters nie zu vergessen – so entsteht ein mehrarmiger skulpturaler Leuchter, dessen Oberfläche geradezu haptische Qualitäten hat.“

Auszug aus dem Text ANLASS UND ERFÜLLUNG, von Jan Maruhn, Architektur- und Kunsthistoriker, Leiter der Bildhauerwerkstatt des BBK, Berlin, Juli 2013, siehe auch vollständiger Text unter INFO